Unwissen über Sepsis ist tödlich: Am 13. September war der Welt-Sepsis-Tag

Unwissen über Sepsis ist tödlich: Am 13. September war der Welt-Sepsis-Tag
September 27, 2022
5 min
Euraneg

Unwissen über Sepsis ist tödlich: Am 13. September war der Welt-Sepsis-Tag

 
Hohe Inzidenz: Etwa 20% aller Todesfälle gelten als mit Sepsis assoziiert. Jährlich erkranken geschätzte 48,9 Mio. Patienten an einer Sepsis. Sie ist damit eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. Die IHME-Studie schätzt auf Basis der neuen Sepsis Definition 279.000 Sepsis Fälle pro Jahr (2013) in Deutschland. [Rudd KE, Johnson SC, Agesa KM, Shackelford KA, Tsoi D, Kievlan DR, et al. Global, regional, and national sepsis incidence and mortality, 1990–2017: Analysis for the Global burden of Disease Study. Lancet. 2020]
 
 
Davon kommt es zu 75.000 Todesfällen. Die Dunkelziffer ist unbekannt, weil Sepsis-Fälle oft nicht als solche erkannt und erfasst werden. Mindestens 15.000 bis 20.000 durch Sepsis bedingte Todesfälle pro Jahr gelten allein in Deutschland als vermeidbar. Dazu ist es nötig, Sepsis als lebensbedrohlichen Notfall im Bewusstsein der Menschen zu verankern, denn eine Sepsis kann in jeder Lebenssituation und jedem Lebensalter auftreten. [https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/]
 
Dies musste nun auch unser Geschäftsführer Markus Struppe vergangene Woche schmerzlich selbst erfahren. Er verlor seinen Vater völlig unvorbereitet an diese tückische Infektion.
 
 
Die unterschätzte Infektion
 
Mit einer harmlosen Erkältung kann es beginnen und schleichend lebensbedrohlich werden – die Sepsis. Im Volksmund wird sie auch als „Blutvergiftung“ bezeichnet. Sepsis stellt die schwerste Verlaufsform einer Infektion dar und endet häufig tödlich.
 
Das Tückische bei einer Sepsis ist, dass die Symptome zu Beginn unspezifisch sind und sich kaum von einer normalen Grippe unterscheiden.
Wird sie nicht früh erkannt und sofort behandelt, kann sie zu Schock, Multiorganversagen und sogar zum Tod führen.
 
Der 13. September bzw. der Sepsis-Monat September sollen helfen, Sepsis und deren Symptome bekannter zu machen. Außerdem soll dieser besondere Tag an wichtige Schutzimpfungen erinnern, die Sepsis verhindern können.
 
 
Doch was genau ist eine Sepsis?
 
Meistens wird eine Sepsis durch Bakterien, selten durch Viren oder Pilze hervorgerufen. Sie entsteht, entgegen der weit verbreiteten Meinung, nicht immer durch eine äußerlich sichtbare, entzündete Wunde, sondern auch z. B. durch eine Harnwegsinfektion oder Lungenentzündung. Wenn diese Infektionen lokal nicht begrenzt werden können, dringen Erreger in die Blutbahn ein.
 
Das Immunsystem antwortet dann mit einer Abwehrreaktion, die so massiv ist, dass das eigene Gewebe und die eigenen Organe geschädigt werden. In diesem Fall kann es zu einem Schock, zu Multiorganversagen und schließlich zum Tod führen. Mit ca. 75.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland ist Sepsis mittlerweile, nach Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Krebserkrankungen, die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.
 
[Fleischmann, Carolin; Thomas–Rueddel, Daniel O.; Hartmann, Michael; Hartog, Christiane S.; Welte, Tobias; Heublein, Steffen; Dennler, Ulf; Reinhart, Konrad, Fallzahlen und Sterblichkeitsraten von Sepsis-Patienten im Krankenhaus, DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 10/2016].
 
 
Wie erkenne ich eine Sepsis?
 
Eine Sepsis wird oft von Patienten und auch von Medizinern mit einer Erkältung, Grippe oder sehr aktuell mit COVID19 verwechselt, da die Symptome zu Beginn sehr unspezifisch sind. Dadurch geht viel Zeit verloren.
 
Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten:
 
• Fieber, Schüttelfrost
• Verwirrtheit oder Wesensveränderung
• schneller Puls, Herzrasen
• Kurzatmigkeit, schnelle Atmung
• Schmerzen, extremes Krankheitsgefühl
• Schwitzen, fleckige Haut an Armen / Beinen
• niedriger Blutdruck, schläfrig
 
Wenn zudem Anzeichen einer Infektion (z.B. der Haut, der Lunge, der Harnwege) vorliegen, sollte man sofort! an Sepsis denken und unverzüglich medizinische Hilfe suchen. Sepsis ist ein Notfall und eine sofortige Krankenhausbehandlung überlebenswichtig!
 
 
Wie wird eine Sepsis behandelt?
 
Eine Sepsis muss immer im Krankenhaus behandelt werden. In schwereren Fällen erfolgt eine Verlegung auf die Intensivstation. Nach der Diagnose sollte schnellstmöglich mit der Behandlung begonnen werden. Sie besteht aus den folgenden lebenswichtigen Maßnahmen:
 
• Blut abnehmen für Blutkulturen
• Blut abnehmen für Laborwerte
• Antibiotika geben
• intravenöse Flüssigkeit geben („Tropf“ anlegen)
• Urinausscheidung kontrollieren
• ggf. Sauerstoffmaske anlegen
 
Werden Infektionsherde gefunden, werden diese – soweit möglich – entfernt. Dabei können auch chirurgische Maßnahmen zum Einsatz kommen.
Entscheidend ist: bei einer Sepsis darf keine Zeit vergeudet werden, denn jede Stunde zählt für das Überleben. Je früher eine Sepsis und die zugrundeliegende Infektion erkannt wird, umso schneller lässt sich dagegen vorgehen. Das kann Leben retten und Langzeitfolgen reduzieren.
 
 
Am Ende lässt es einen nachdenken. Wäre es zu verhindern gewesen?
 
Deshalb gilt: Sollten Sie zwei der oben genannten Symptome bei sich oder jemandem in Ihrem Umfeld wahrnehmen, gehen Sie zum Arzt.
Da die Zeit sich leider nicht zurückdrehen lässt, bleibt uns nur, es für die Zukunft besser zu machen.
 
 
Wie kann man sich vor einer Sepsis schützen?
 
Direkt kann man sich nicht vor einer Sepsis schützen, aber vor einer Infektion. Um Infektionen vorzubeugen, helfen folgende Maßnahmen:
 

• Allgemeine Hygiene beachten: z.B. Hände- und Lebensmittelhygiene
• gesunde Lebensweise
• sorgfältiger Umgang mit Wunden und entzündeten Insektenstichen
• Aufmerksamkeit und ggf. ärztliche Behandlung bei Infektionen
• konsequente Behandlung von chronischen Krankheiten (z.B. Diabetes)
• Impfungen entsprechend der Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO)
 

Wie wichtig das Thema Hygiene bei der Prävention von Sepsis ist, zeigen auch folgende Studienergebnisse: Der Anteil von nosokomialer Sepsis unter allen Sepsisfällen wird in einer aktuellen Metaanalyse auf 23,6 % (95 %-KI 17–31,8 %) geschätzt [Markwart R, Saito H, Harder T, Tomczyk S, Cassini A, Fleischmann-Struzek C, et al. Epidemiology and burden of sepsis acquired in hospitals and intensive care units: a systematic review and meta-analysis.
 
Intensive Care Med., 2020]. In 24,4 % (95 %-KI 16,7–34,2 %, „range“ 10,3–42,5 %) der auf Intensivstation behandelten Fälle wird die Sepsis als auf der Intensivstation erworben erachtet, in 48,7 % als im Krankenhaus erworben.
 
Noch ein letzter Aspekt: Auch die ökonomischen Folgen sind gewichtig: Die Kosten für die Behandlung von Patienten mit kodierter Sepsis wurden im Jahr 2013 durch das Bundesversicherungsamt auf durchschnittlich 27.468 € pro Patient geschätzt.
 
Basierend auf diesen Daten lassen sich für die stationäre und ambulante Behandlung von Patienten mit Sepsis jährliche Gesundheitskosten in Deutschland von 7,7 Mrd. € extrapolieren [Fleischmann C, Thomas-Rueddel DO, Hartmann M, Hartog CS, Welte T, Heublein S, et al. Hospital incidence and mortality rates of sepsis. Dtsch Arztebl Int. 2016].
Hierbei sind die Personalkosten für Arbeitgeber und Krankenversicherung für die Sepsis induzierten Fehlzeiten noch nicht berücksichtigt.
 
Daher setzt Euraneg bei Luft- und Raumhygiene an. Um seine Hände richtig und regelmäßig zu desinfizieren und zu waschen, sowie die Umgebungsluft in geschlossen Räumen von Pollen und Keimen aller Art zu befreien. Dafür stellen wir intelligente Systeme her und unser Bestreben ist es diese zu fairen und attraktiven Preisen unseren Kunden anzubieten.
 
Diesem Thema haben wir uns in den letzten 13 Jahren angenommen. Durch den tragischen Tod seines Vaters fühlt sich unser Geschäftsführer umso mehr persönlich verpflichtet das Unternehmen Euraneg fortlaufend weiterzuentwickeln und unseren Kunden die innovativsten und besten Produkte anbieten zu können.
 
 

Bleiben Sie gesund!
 
Ihr Euraneg Team
 
 
 

Quellen:
 
– Rudd KE, Johnson SC, Agesa KM, Shackelford KA, Tsoi D, Kievlan DR, et al. Global, regional, and national sepsis incidence and mortality, 1990–2017: Analysis for the Global burden of Disease Study. Lancet. 2020
 
– Markwart R, Saito H, Harder T, Tomczyk S, Cassini A, Fleischmann-Struzek C, et al. Epidemiology and burden of sepsis acquired in hospitals and intensive care units: a systematic review and meta-analysis. Intensive Care Med., 2020
 
– https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/krankheitsbilder/sepsis-ein- medizinischer-notfall/#:~:text=Eine%20Sepsis%20(oft%20auch%20Blutvergiftung,einer%20Sch%C3%A4digung%20eigener%20Organe%20kommen.https://academic.oup.com/cid/article/67/8/1300/5019029
 
– https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/
 
– https://www.rechtsdepesche.de/wieviele-sepsis-todesfaelle-waeren-jaehrlich-vermeidbar/
 
– Fleischmann, Carolin; Thomas–Rueddel, Daniel O.; Hartmann, Michael; Hartog, Christiane S.; Welte, Tobias; Heublein, Steffen; Dennler, Ulf; Reinhart, Konrad, Fallzahlen und Sterblichkeitsraten von Sepsis-Patienten im Krankenhaus, DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 10/2016